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zuletzt geändert 11.07.2021
Astrids Drehorgeln
beim Putzen der Domtreppe mit der Musik einer Drehorgel
Das Domtreppenfegen, auch einfach nur Treppenfegen oder Treppe fegen genannt, bezeichnet einen
ursprünglich aus Bremen stammenden, mittlerweile aber auch in anderen Teilen Deutschlands, insbesondere
Norddeutschlands, üblichen Geburtstagsbrauch. Der Fegende ist ein Mann, der zum Zeitpunkt seines dreißigsten
Geburtstages ledig ist, dazu gehören alle Männer, die nicht verheiratet oder verlobt sind. Unerheblich ist es, ob der
Fegende eine Partnerin hat oder verlobt ist, allein die rechtsgültige Eheschließung und die offizielle Verlobung
verhindern den Brauch des Fegens. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass diese spätestens einen Kalendertag vor dem
30. Geburtstag des Fegenden erfolgen muss. In der Ursprungsstadt des Brauchs, Bremen, müssen die Männer die
Treppen vor dem Haupteingang des Bremer Doms fegen. In anderen Städten, in die sich der Brauch ausgebreitet hat,
werden ersatzweise andere Treppen (oder z. T. auch andere öffentliche Orte) gefegt, insbesondere wenn diese über
keinen (eigenen) Dom verfügen.
Aus dem Brauch des Domtreppenfegens zum 30. Geburtstag eines Manns entwickelt sich später die weibliche
Variante, das sogenannte Klinkenputzen, bei dem eine ledige Frau an ihrem dreißigsten Geburtstag die Klinken der
Domtüren zu putzen hat. In manchen Regionen gibt es die Tradition, dass Männer in Schaltjahren Klinken putzen
und Frauen entsprechend Domtreppen fegen müssen.
Für Männer und Frauen gilt gleichermaßen der Brauch, dass dem Jubilar erst am Tage des Putzens gratuliert
werden darf. Hierdurch soll u. a. das mittlerweile übliche: „wegfliegen, um nicht fegen zu müssen“ umgangen
werden.