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zuletzt geändert 11.07.2021
Astrids Drehorgeln
als Versorgung für Veteranen
Drehorgeln wurden in Europa von Straßenmusikern und Gauklern, aber auch von Bänkel- und Moritatensängern
nachweislich seit Beginn des 18. Jahrhunderts[1] als Instrument benutzt. Eine Blütezeit erlebte die Drehorgel als
Bettelinstrument in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es diente dem staatlich unterstützten Broterwerb: Kaiserin
Maria Theresia soll die erste gewesen sein, die Kriegsinvaliden nach dem Siebenjährigen Krieg Lizenzen erteilte, um „mit
einer Drehorgel Erwerb zu suchen“. Im Jahr 1838 gab es in Wien etwa 800 dieser sogenannten Werkelmänner (Werkel =
kleines Orgelwerk).
Preußen machte es später den Österreichern nach. Mit der Einführung der Gewerbefreiheit wurden
Drehorgelspieler ab 1810 als Gewerbetreibende eingestuft und Bewilligungen erteilt. Allerdings hatten sehr
viele Leierkastenmänner keine eigene Drehorgel, sondern mieteten das relativ teure Instrument bei
Herstellern oder Verleihern zu einem festen Tagessatz. In Berlin galten außerdem bestimmte
ordnungspolizeiliche Regeln, und manchmal mussten sogar Eignungsprüfungen abgelegt werden.